MFV I: Der Gewinner darf weiter vom Klassenerhalt träumen

FV Mosbach

FV Lauda Knapp vier Jahre ist es her, da unterlag der FV Mosbach in der Verbandsliga daheim dem FV Lauda mit 0:4-Toren und musste dann am Ende als Tabellenvorletzter absteigen. Am Samstag um 15 Uhr steigt erneut ein Verbandsliga-Pflichtspiel der beiden einzigen Odenwald-Vertreter in der Verbandsliga Nordbaden, doch die Fußballexperten dürften es gemerkt haben: Es waren
„nur“ die A-Junioren beider Vereine, die Ende November 2006 um Punkte spielten; bei den Herrenteams kam es in den letzten Jahren noch nicht einmal im Pokalwettbewerb zu einem Kräftemessen. „In grauer Vorzeit“ wurde der FV Mosbach 1983 Bezirksmeister, da spielte der FV Lauda schon zwei Jahre in der Oberliga, trotz mehrerer Auf- und Abstiege ging man sich anscheinend immer lieber aus dem Weg.

Diesmal treffen sich in dem im Spannung erwarteten Regionalduell die beiden Verbandsligisten auf Augenhöhe. „Alles oder Nichts“ lautet die Devise der beiden Kellerkinder. Ein Punkt hilft keiner Mannschaft, denn die Konkurrenz ist nach zehn Spieltagen schon sieben bis neun Punkte enteilt. Da hilft nur die Flucht nach vorn, die sowohl die Gastgeber als auch die Gäste aus dem Taubertal zuletzt mit aufsteigender Form unterstrichen.

Mosbachs alter und neuer Trainer Michael Bender hat seiner Elf nach der „Ein-Stürmer-Regelung“ seines Vorgängers Savo Bozic wieder die altbewährte 4-4-2-Formation verordnet, was gleich daheim gegen Heidelsheim beim 2:2 den ersten Saisonpunkt brachte. Man müsse auch in der Klasse den Mut haben, mit zwei Stürmern zu spielen, meint Manfred Bender. Die Mannschaft habe das System drei Jahre gespielt und kennt sich entsprechend in der Raumaufteilung aus. „Lebhaft an das Pokalspiel der Bremer bei den Bayern“ habe ihn die völlig unnötige 1:2-Niederlage des FV beim TSV Viernheim erinnert. Nur mangelhafte Chancenverwertung habe den verdienten Dreier verhindert: „Es war unser ersten wirklich überzeugendes Spiel, nur vorne waren wir unsere Vielzahl von Torchancen nicht genutzt“.

„Probleme, die Klasse zu halten“

Diesen Vorwurf kann man dem FV Lauda nach dem fulminanten 5:1-Auftritt gegen Birkenfeld nicht machen. Spielertrainer Ahmet Yenisen sah sich in seiner Spielauffassung bestätigt, dass nur ein laufintensives und teamorientiertes Spiel gegen den Ball den Erfolg bringen kann. Doch beide Trainer setzen auf mannschaftliche Geschlossenheit und was an individueller Klasse fehlt, muss durch variabel einsetzbare Spieler ausgeglichen werden. Mit dem ersten Saisonerfolg gab der FV die rote Laterne an den FV Mosbach ab, der seinerseits den ersten Heimsieg einfahren muss, um wieder mit den Gästen die Plätze tauschen und die Aufholjagd beginnen zu können.

Mosbachs Trainer Bender macht sich keine Illusionen: „Man muss sich nicht in die Tasche lügen; momentan sieht es so aus, dass beide Mannschaften Probleme haben werden, in der Klasse zu bleiben. Ich kann jetzt nur für uns sprechen, denn wir sind mit Sicherheit hinter unseren Erwartungen geblieben. Bis zum heutigen Zeitpunkt waren schon zehn, zwölf Punkte anvisiert. Dass wir jetzt so weit hinten dran sind, ist sehr ärgerlich, denn wir haben mehr Potenzial, wie es die Tabelle aussagt. Doch die Realität sind anders aus. Mit der Drei-Punkte-Regelung ist der Rückstand noch aufzuholen, aber wir müssen eine Serie starten und zwei, drei Spiele hintereinander nicht verlieren. Viel wird davon abhängen, ob wir am Samstag gegen Lauda gewinnen. Verlieren wir, ist es fast schon unmöglich, noch den Klassenerhalt zu realisieren“.

Lauda werde mit Sicherheit versuchen, den Schub des ersten Erfolges mit in die Begegnung zu nehmen. Er hoffe, dass es nicht zu einem Unentschieden kommt, dass wenigstens noch eine Mannschaft aus der Region „die Kurve kriegt“.

Mit frischem Mut reist der FV an, der nach Trainer Ahmet Yenisen „mit derselben Leidenschaft und Zielvorgabe“ wie zuletzt gegen Birkenfeld spielen will. Entsprechend ist mit der gleichen Startformation zu rechnen, wenn sich beim Abschlusstraining nicht Änderungen aufdrängen. Yenisen wäre es lieber gewesen, wenn Mosbach einen Punkt in Viernheim ergattert hätte. Doch wolle man nicht auf andere Mannschaften schauen, sondern so schnell wie möglich versuchen, den Anschluss zu finden.

„Diszipliniert und aggressiv spielen, um so dem Gegner den Schneid abkaufen zu können“ soll auch in Mosbach das Rezept zum Erfolg sein. ferö

Fränkische Nachrichten
29. Oktober 2010
Spieltag & Tabelle
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