Verbandsliga Baden: Der MFV gewinnt das Relegationsspiel gegen den TSV Mudau in der Verlängerung und trifft nun auf die SG HD-Kirchheim
RNZ, 03.06.2024 Heidersbach (mami) Wie nahe Freud und Leid beieinander liegen, musste der TSV Mudau in der Relegationspartie gegen den FV Mosbach schmerzlich erfahren. Kurz vor Ende der Verlängerung hatte Yannick Mechler den Ball nach einem Sperl-Freistoß im Mosbacher Gehäuse untergebracht, der Jubel im Mudauer Lager kannte keine Grenzen mehr. Erst im Anschluss gingen die Blicke zu Assistent Jörg Augenstein, der die Fahne gehoben hatte und Schiedsrichter Felix Stephan auf eine Abseitsstellung aufmerksam machte. Der nahm den Treffer im Anschluss zurück und kurz danach war die Partie auch zu Ende. Der FV Mosbach sicherte sich mit dem 2:1-Sieg das große Finale um den Klassenerhalt in der Verbandsliga am nächsten Wochenende.
Von Beginn an merkte man beiden Mannschaften an, dass sie darauf bedacht waren, erst einmal keine Fehler zu machen. Das führte dazu, dass der MFV zwar ein optisches Übergewicht hatte, diesen Ballbesitz allerdings nicht in wirklich gefährliche Torchancen ummünzen konnte. Quasi aus dem Nichts war dann auf der Gegenseite TSV-Toptorjäger Kevin Throm über links durch, legte auf Hoffmann quer, der zwar erst noch Probleme hatte, die Kugel unter Kontrolle zu bekommen, dann aber in der 21. Minute zur Mudauer Führung einnetzte.
Und Plötzlich war auch der TSV im Spiel angekommen. Keine fünf Minuten später war es wieder das Angriffsduo Throm/Hoffmann, das für Gefahr sorgte, diesmal allerdings in vertauschten Rollen. Hofmann war durch, legte auf Throm quer, doch der 38-Tore-Mann kam ins Stolpern und bekam im Fallen nicht genug Druck hinter den Ball. Hoffmann drückte die Kugel dann zwar noch über die Linie, allerdings aus einer Abseitsposition.
Diese Situation schien so etwas wie ein kleiner Weckruf für die Mosbacher Mannschaft, die dann wieder besser in die Partie kam. Meist versuchte man es über die rechte Angriffsseite, die immer wieder von Torben Frey mit guten Bällen aus der Abwehrkette bedient wurde. Ebenfalls immer wieder ein Unruheherd war Samuel Lengle, der häufig gesucht und gefunden wurde. Lengle war es auch, der nach rund einer halben Stunde Knapp stehen ließ, in den Strafraum einlief und dort regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Entgegen dem Sprichwort, dass der Gefoulte nie selbst schießen sollte, schnappte er sich den Ball, verlud TSV-Keeper Dörsam und stellte auf 1:1.
Beinahe hätte der Mosbacher Anhang noch vor der Pause ein zweites Mal jubeln können. Lengle setzte sich robust durch, legte mit gutem Auge auf Ebert ab, dessen Schuss dann allerdings Dörsam stark entschärfte. Auch Kai Müllers Kopfball ging im Anschluss daneben.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zuerst einmal nicht viel. Der MFV hatte mehr den Ball, zwingend wurde es aber auf keiner der beiden Seiten. Bis Bieler nach rund einer Stunde den Turbo zündete, auf rechts Knapp überlief, aber erneut am starken Dörsam scheiterte. Dann übernahm plötzlich wieder der TSV Mudau, angeführt von Spielertrainer Dennis Hutter, das Kommando. Immer wieder versuchte man durch Kombinationsspiel hinter die Mosbacher Defensive zu gelangen. Die stand allerdings meist gut und verteidigte routiniert alles weg. Auch Goalgetter Throm hatten MFV-Kapitän Heizmann und seine Nebenleute meist im Griff.
Mit zunehmender Spieldauer wurde auch auf dem Feld deutlich, um wie viel es geht. Angefangen bei immer häufiger werdenden Nicklichkeiten kam zwischenzeitlich immer mehr Hektik ins Spiel. Felix Stephan und seine Assistenten hatten zeitweise alle Hände voll zu tun, den Überblick zu behalten. Torchancen gab es bis zum Abpfiff dagegen keine großen mehr, weshalb klar war, dass die Entscheidung in der Verlängerung oder sogar dem Elfmeterschießen fallen musste.
Und die „Zugabe“ war noch keine zehn Minuten alt, da setzte sich Eitelwein stark auf dem Flügel durch, zog in den Strafraum, seine flache Hereingabe musste am langen Pfosten Daniel Maurer nur noch über die Linie drücken. Wer jetzt allerdings dachte, die Vorentscheidung sei gefallen, der sah sich getäuscht. Der TSV Mudau machte keine Anstalten, sich schon vor Abpfiff geschlagen zu geben und rannte nun Angriff um Angriff an. Noch vor der Pause verzog Sigmund eine Direktabnahme in aussichtsreicher Position.
Nach dem erneuten Wechsel warf der TSV weiter alles nach vorne, Mosbach verteidigte aufopferungsvoll. Eine Throm-Flanke erreichte erneut Sigmund, der die Kugel schon per Kopf an MFV-Keeper Bittig vorbeibrachte, allerdings zu wenig Druck dahinter bekam, so dass Ebert noch kurz vor der Linie klären konnte. Auch die dritte große Möglichkeit gehörte Sigmund. Seinen Schuss von der Strafraumgrenze lenkte Bittig bärenstark über die Latte. Dem Landesligisten schien so langsam die Zeit davon zu laufen, ehe die eingangs beschriebene 120. Minute kam. Sperl hob einen Freistoß gefühlvoll in den Strafraum, Mechler fackelte nicht lange, schloss volley ab und ließ Bittig keine Chance. Allerdings war der Torschütze wohl einen kleinen Moment zu früh gestartet, so dass Assistent Augenstein nichts anderes übrig blieb, als den Mudauer Jubel jäh zu unterbrechen.
Im Anschluss stand der MFV wieder sicher und verteidigte alles, was in oder um den eigenen Strafraum herum passierte, souverän. Am nächsten Samstag haben die Kreisstädter nun die Chance im Relegationsfinale gegen die SG HD-Kirchheim die Klasse in der Verbandsliga zu halten.
TSV Mudau – FV Mosbach 1:2 n.V.
TSV Mudau: Aaron Dörsam, Marvin Geier, Christoph Hornbach, Daniel Knapp (102. Nicolas Sperl), Till Späth, Dennis Hutter (105. Nico Galm), Kai Lorenz (102. Yannick Mechler), Jannik Allgaier, Andre Sebert (62. Niklas Gojani), Florian Hofmann (91. Björn Sigmund), Kevin Throm – Trainer: Dennis Hutter / Christoph Hornbach
FV Mosbach: Silas-Tim Bittig, Torben Frey (60. Onur Satilmis), Niklas Ebert, Jamos Hauk, Samuel Lengle, Dominic Kerling, Max Heizmann, Hannes Martin (87. Sebastian Kreuter), Nico Kief (46. Janik Bieler), Kai Müller (82. Daniel Maurer), Yannick Eitelwein – Trainer: Dominic Krümpelbeck / Marco Sarrach-Ditté
Schiedsrichter: Felix Stephan (Pforzheim) – Zuschauer: 1750
Tore: 1:0 Kevin Throm (16.), 1:1 Samuel Lengle (33. Foulelfmeter), 1:2 Daniel Maurer (97.)
Die Statistiken zur Partie gibt es bei FuPa.