MFV I: RNZ-Interview mit Erkan Tagun: „Wir präsentieren uns unter Wert“

Fußball-Landesligist FV Mosbach hinkt seinen selbst gesteckten Zielen hinterher

 

Mosbach. (chh) Im Ausblick auf die laufende Runde war beim Odenwälder Landesligisten FV Mosbach von einem „mittelfristig ausgelegten Aufbauprozess“ die Rede, in welchem man sich befinde. Nun, nach dem ersten Saisondrittel, liegt die Mannschaft von Spielertrainer Erkan Tagun auf Position elf. Wie der Abgleich zwischen Soll und Ist ausfällt, und welche Aussichten der A-Lizenz-Inhaber für den weiteren Verlauf sieht, teilte Tagun der RNZ mit.

„Seit dem Auftakt gegen Schloßau, den wir nicht gewinnen konnten, laufen wir einfach einigen Punkten hinterher“, beginnt er seine Analyse. „Es hätten bis jetzt auch vier Zähler mehr rausspringen können – mindestens“. Mit dann 13 Punkten wäre eine Ausbeute gegeben, „die eher unserem momentanen Leistungsvermögen entspricht“. Doch Dinge wie ab- erkannte Tore oder Ausgleichs-Gegentreffer in der Nachspielzeit hätten ihren Teil, „an sich vermeidbaren Punktverlusten“ beigetragen.

Im größeren Bild käme Grundsätzliches hinzu. Nach der erneuten Personalrochade im Sommer seien die Vorzeichen der Vorbereitung nicht unbedingt günstig gewesen. Tagun erläutert: „Die ständigen, reihum wechselnden Abwesenheiten aus verschiedensten Gründen ziehen sich bis heute durch. Ich kann zum Beispiel nicht beschwören, ob wir überhaupt einmal mit der gleichen Viererkette gespielt haben“. Diese Notwendigkeit zur permanenten Umstellung beträfe auch die weiteren Mannschaftsteile. „Siehe unser Mittelfeld. Und vorne kommt hinzu, dass der Knoten schlichtweg noch nicht geplatzt ist“, muss er festhalten. „Da erkennt man schon die Knackpunkte – fehlende Kontinuität beim Personal und darauf basierend die mangelnde Eingespieltheit“.

Die Auswirkungen dieser Ursachen fänden sich inzwischen in der täglichen Arbeit wieder. Bei Aggressivität und Zweikampfverhalten. Dem unbedingten Willen, alles zu geben. „Hier gibt es eine Diskrepanz zwischen Training und Punktspiel“, hat Tagun beobachtet. „Aber da ist eben vieles Kopfsache, das kann man nur begrenzt trainieren. Wenn der Knoten mal geplatzt ist, läuft manches leichter. Aber das muss man sich auch erarbeiten. Durch den Willen kann man sehr viel erreichen“.

Immerhin, nach vier Zu-Null-Spielen dürfte es kein Abwehrproblem geben. Mit der Ausbeute von neun Zählern liegt der MFV im unteren Mittelfeld. „Zwei Siege mehr würden gutes Mittelfeld bedeuten“, folgt die Kampfansage des Übungsleiters. „Daher müssen wir bei Viktoria Wertheim am Sonntag mindestens einen Punkt mitnehmen. Unabhängig davon, wer mir zur Verfügung steht. Denn danach geht es gegen Lauda – die Übermannschaft zur Zeit“. Was Erkan Tagun „sehr optimistisch stimmt“, erläutert er abschließend: „Momentan präsentiert sich die Mannschaft unter Wert, sie kann viel mehr. Ich bin sicher, dass sich das mit der Zeit legen wird. Dazu müssen wir vor allem Ruhe bewahren. Hektik brauchen wir jetzt am wenigsten. Die absolute Spitze scheint derzeit zwar unerreichbar. Das vordere Mittelfeld ist aber möglich“.

(15.10.2014)

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