Wird aus der Favoritenrolle eine Favoritenbürde?
Pokalfinale des Fußballkreises Mosbach an Christi Himmelfahrt in Muckental: FV Mosbach II trifft auf den SV Sattelbach – Davor Endspiel der Frauen
RNZ, 29.05.2019 Muckental. (kö) Christi Himmelfahrt ist bekanntlich der große Tag der Männer. An ihrem „Vatertag“ machen die sich gemeinsam auf den Weg, um im Kollektiv einen drauf zu machen. Schon Wochen vorher werden Pläne geschmiedet, wo man hinwandert oder sich trifft. In Sattelbach und in Teilen Mosbachs waren solche Planungen diesmal nicht notwendig, denn für die Sattelbacher und Mosbacher stand das Ziel schon lange fest. Es geht nach Muckental, wo am morgigen 30. Mai um 17.30 Uhr mit der Partie des FV Mosbach II gegen den SV Alemannia Sattelbach das Finale um den Rothaus Kreispokal Mosbach angepfiffen wird. Klar, dass man als Fan oder Sympathisant da hin geht, um seinen Club zu unterstützen.
Weniger Vatertagswanderer als sonst werden wohl auch in Dielbach und Hettingen zu verzeichnen sein. Deren Damenteams haben sich für das Sport-Lines-Kreispokalfinale der Frauen qualifiziert und tragen das ab 14.30 Uhr, ebenfalls auf der schmucken Muckentaler Sportanlage, aus. Sicher wird auch da mancher Mann, Freund, Vater oder Fan das Anfeuern des eigenen Teams dem lustigen Beisammensein mit Kumpels vorziehen.
Die Favoritenrolle inne beim Damenpokal hat zweifellos der Vertreter aus dem Fußballkreis Buchen, der FC Hettingen. Die Hettinger Damen stehen am Ende der Kreisligarunde deutlich vor den Dielbacherinnen. Was man drauf hat, bewies man im Halbfinale in Reisenbach, das der FCH mit 2:1 durch Tore von Paulina Kern und Janina Fänderich mit 2:1 gewann. Ein denkwürdiges Halbfinale legten aber auch die Damen aus dem Hohen Odenwald hin. Man musste gegen den FC Lohrbach in die Verlängerung und weil Mitte April nochmal der Winter in Dielbach zuschlug, kam man zu den späten Siegtoren durch Laura Schölch und Paulina Hehl bei Schneetreiben und schneebedecktem Spielfeld. Schnee wird’s jetzt keinen mehr geben aber ein spannendes Match sollte das von Lukas Kniel geleitete Damenfinale sicherlich werden. Frisch auf oder Viktoria- das ist die große Frage ?
Bei den Männern steht eines schon fest: Die Vereinsfarben des Kreispokalsiegers werden auf jeden Fall schwarz- weiß sein. Klar, denn die beiden Stadtkollegen haben bekanntlich die gleichen Traditionsfarben. Die Favoritenrolle haben eindeutig die Mosbacher inne. Sie spielen zum einen eine Klasse höher als der A-Ligist aus Sattelbach und haben zudem die Chance, junge Spieler aus dem Landesligakader einzusetzen. Das ist ganz reell und sollte vor und während der Partie nicht wieder zu unnötigen Diskussionen sorgen. Vielleicht wird ja die Favoritenrolle auch zur Favoritenbürde?
Der SV Sattelbach indes hat quasi nichts zu verlieren. Man geht als Außenseiter ins Spiel , hat aber die Chance eine außergewöhnliche und rundum erfolgreiche Pokalsaison zu krönen. Verlängerung, Elfmeterschießen – wie beim Halbfinale gegen Schwarzach – der SV Sattelbach hat in dieser Serie schon alles erlebt und glaubt deshalb auch an seine Chance. Hinten kompakt stehen und vorne Nadelstiche setzen wird wohl die Devise sein. Dem Verein täte ein Erfolg richtig gut und zudem hätten die SVS-Jungs bei einem Erfolg im „Derby-Pokalfinale“ ein verlängertes Wochenende Zeit für ausgiebige Feierlichkeiten. Geleitet wird die Partie in Muckental, wo man sich zusammen mit der Rothaus-Brauerei auf eine gute Kulisse freut, von Björn Schumann, der von Andreas Keppler und Tobias Albrecht an den Seitenlinien unterstützt wird.
Übrigens: Ein Euro pro verkauftem Ticket fließt in den bfv-Sozialfonds, mit dem der Badische Fußballverband verunglückte oder in Not geratene Fußballerinnen und Fußballer sowie deren Familien und soziale Projekte und Institutionen unterstützt. Hier noch die Statements der beiden Trainer :
Leif Haupert, FV Mosbach II: „Unser Gegner der SV Sattelbach konnte sich in den vorausgegangenen Pokalspielen gegen die Kreisligamannschaften des FSV Waldbrunn II, TSV Schwarzach und den SV Wagenschwend durchsetzen. Zudem gewannen sie ihre Partien gegen die zwei direkten Aufsteiger in die Kreisliga, den VfR Fahrenbach und die SpG Waldmühlbach/Katzental. Dies sollte Grund genug sein, die kämpferisch starke Mannschaft des SV Sattelbach nicht zu unterschätzen. Ein ganz besonderes Augenmerk gilt ihrem Topscorer Markus Mackamul, sowie ihren schnellen Außenbahnspielern Maurice Schober und Markus Gramlich. Ich bin mir jedoch sicher, dass meine Mannschaft alles daran setzen wird, zu unserem 100-jährigen Vereinsjubiläum den Rothaus-Kreispokal aus Muckental zu entführen. Ob dies gelingt werden wir am Ende wissen. Ich wünsche uns allen ein faires und spannendes Kreispokalfinale.“
Fabian Kurz, SV Sattelbach: „Als A-Ligist ist man im Kreispokalfinale der Außenseiter. Mit dieser Situation fühlen wir uns in Sattelbach aber recht wohl. Unser Weg ins Finale war kein Selbstläufer, sondern in jedem Spiel harte Arbeit. Nun heißt unser Gegner im Finale FV Mosbach II. Dies ist ein weiterer Kreisligist, der einen sehr starken und breiten Kader besitzt und versuchen wird, zu seinem 100-jährigen Vereinsjubiläum im Finale die bestmögliche Elf auf den Rasen zu schicken. Das macht es mir und meinem Trainerkollegen Dennis Flicker nicht leicht, die eigene Mannschaft einzustellen, da man nicht so recht weiß, was auf einen zukommt. Aber vielleicht schaffen wir es am Finaltag, eine gute Leistung abzurufen und für eine Überraschung zu sorgen. Denn wie jeder weiß, ist ein Finale nur ein Spiel, indem alles passieren kann.“