Foto: Jürgen Schmidt

Grazie, Familie Gentile

Enzo, Antonio und Claudio betreiben das Sportheim des FV Mosbach seit 40 Jahren

RNZ, 30.04.2019 Mosbach. (js) Die drei Gentile-Brüder, das sind Enzo (64), Antonio (58) und Claudio (56). Exakt nachprüfen lässt es sich nicht, doch man liegt wahrscheinlich nicht falsch, wenn man dem italienischen Bruder-Trio deutschlandweit eine Ausnahmestellung zuschreibt: Seit 40 Jahren betreibt es die Sportgaststätte des FV Mosbach. Die drei Italo-MFV’ler steuerten ihr Lokal immer im ruhigen Fahrwasser, dabei gab es keinen Ruhetag, geschlossen war das Lokal zuletzt im vergangenen Sommer, als der Gastraum renoviert wurde.

Der älteste, Enzo, verließ als erster die Abruzzen, seine italienische Heimat. Über die Restaurant-Zwischenstationen Burg Hornberg und La Baita (Altdeutsche Bierstube) übernahm er am 1. Mai 1979 von Bernhard Fraas das Sportheim des FV Mosbach. Die ersten zehn Jahre öffnete er sein Lokal erst ab dem späten Nachmittag, danach entwickelte sich sein Lokal aber immer mehr zu einer Speisegaststätte mit deutscher und italienischer Küche: Pasta konkurriert mit Paprikaschnitzel, ein Rezept, das bis heute schmeckt. Eine Kegelbahn, ein Nebenzimmer und ein großer Saal erweitern das gastronomische und gesellige Angebot.

Enzo Gentile erinnert sich: „80 Prozent aus dem Getränkeverkauf und 20 Prozent entfielen auf das Essen, so setzte sich in der Anfangszeit mein Umsatz zusammen. Heute dürfte das Verhältnis bei 50:50 liegen.“ Und noch etwas änderte sich: „Früher wurde ausgiebiger getrunken, was zur Folge hatte, dass wir deutlich später Feierabend hatten.“ Das Rauchverbot vom 1. August 2007 stellte nochmals eine Zäsur dar. Ab diesem Zeitpunkt gewann die Speisekarte zunehmend an Bedeutung. Nicht nur für die Mitglieder des Vereins, sondern auch für die Mosbacher Bevölkerung ist das MFV-Sportheim eine alternative Ess-Adresse.

Claudio, der jüngste des Trios, kennt das Erfolgsgeheimnis von 40 Jahren MFV-Sportheimbetrieb. „Wir sind mit allen bisherigen Vorständen gut ausgekommen, man hat uns machen lassen. Wenn man von seinem Berufseinstieg bis fast zu seiner Rente beim gleichen Arbeitgeber ist, kann das eigentlich nur als Kompliment für beide Seiten verstanden werden.“

Wobei ein Ende der Gentile-Ära noch nicht abzusehen ist. Claudio verfolgt noch ein Ziel: Wenn alles gut läuft, nochmals zehn Jahre dranhängen und das halbe Jahrhundert voll machen: Salute!

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