Die Woche der Wahrheit beginnt
Kreisliga Mosbach: Innerhalb einer Woche entscheidet sich der Abstiegskampf und wer in die Aufstiegsrelegation darf
RNZ, 16.05.2025 Mosbach. (kö) Eines mal vorneweg : Herzlichen Glückwunsch an den VfK Diedesheim zur souveränen Meisterschaft und zum Aufstieg in die Landesliga. Viel sportliches Glück in den höheren Gefilden. Für die Hogen-Elf gilt es jetzt die Saison – beginnend mit dem Heimspiel gegen den FV Mosbach II – seriös zu Ende zu bringen. Das wird der VfK auch machen, denn mit einem kurzfristigen Meistertrip nach Ibiza, mit dem der FC Bayern unrühmliche Schlagzeilen machte, ist nicht zu rechnen.
Der Meister ist also gefunden, doch wer in die Relegation nach oben darf bzw. nach unten muss, steht nicht fest. Es sind ja noch drei Spiele im engen Zeitrahmen von Sonntag (18.05), Mittwoch (21.05), Samstag (24.05) zu absolvieren, in denen jedes Team im Optimalfall noch neun Punkte holen könnte. Da wird sicher bei einigen Vereinen schon der Rechenschieber rausgeholt. Außerdem steht der vorletzte Spieltag an einem Mittwoch an, und bei Spielen unter Woche fehlt beruflich oder studienbedingt schon mal der ein oder andere wichtige Akteur.
Mega Spannung im Ligakeller
Und zu was die Kellerkinder fähig sind, zeigte ja der letzte Sonntag, als der VfR Fahrenbach den SV Neckargerach ebenso mit 1:0 bezwang wie der SV Robern den favorisierten TSV Billigheim. Die Flad- Elf enttäuschte beim Gastspiel in Trienz schon etwas, doch nach wie vor hat man beim Kampf um die Relegationsberechtigung die Nase vier Punkte vor dem FV Elztal. Zwei TSV-Siege braucht es also noch in den Partien gegen Reichenbuch (Heim), Fahrenbach (auswärts) und den FC Limbach (Heim). Scheint machbar, doch die Nervosität und der Druck des „Gewinnenmüssens“ ist in der aktuellen Saisonphase nicht zu unterschätzen. Und wenn dann der Gegner einfach befreit aufspielen kann, kommen schon auch kuriose Ergebnisse zustande. Auf einen bzw. zwei Patzer des TSV muss der FV Elztal warten, um den Vize-Platz zu übernehmen. Der Trend bei der Walz/Kaiser-Elf ist eher rückläufig, wenn gleich das Restprogramm machbar erscheint. Am Sonntag kommt der SV Sattelbach, dann geht’s zum FV Mosbach II und zum Saisonfinale reist der SV Robern – für den es dann vielleicht um alles geht – an.
Damit es aber zum echten Finale für den SV Robern kommt, müssen die Gelb-Schwarzen erst mal ihre Aufgaben vorher positiv zu Ende bringen. Dazu gehört das bereits am Samstag (17 Uhr) anstehende Spiel in Lohrbach. Da zählt für die Männer von Heiko Throm eigentlich nur ein Sieg. Dass man sich gegen die drohende Rückversetzung in die A-Liga wehren will, zeigten Kuhn, Angel, Münch und Co. im Spiel gegen den TSV Billigheim. Das Team stand defensiv kompakt und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. Am Ende ging man wechseltechnisch „all-in“ und wurde dafür auch durch das Tor von Lukas Hasslebach belohnt. Matchwinner aber war Keeper Robert Wagner, der in letzter Sekunde mit einem „Monster-Reflex “ einen Kopfball von der Linie kratzte. Jetzt heißt’s für den SVR dran bleiben, auch wenn das Restprogramm mit den Partien in Lohrbach, daheim gegen Diedesheim und beim FV Elztal kaum schwerer sein könnte.
Drei Punkte besser als der SV Robern steht aktuell der VfR Fahrenbach da. Auch der VfR sorgte letzte Woche für positive Furore, denn den Heimsieg gegen Neckargerach hatten sicher nicht alle auf dem Schirm. Positiv wirkt sich beim VfR die kompakte Defensive aus, die zuletzt dreimal in Folge zu Null agierte. Sicher auch ein Verdienst von Torwart Mario Muthny, der mit seiner Routine den Vorderleuten Sicherheit und zudem die nötige Gelassenheit vermittelt. Zudem hat man kürzlich mit Timo Holzinger einen torgefährlichen Angreifer dazu bekommen, der auch gegen Neckargerach den entscheidenden Treffer beisteuerte. „Drei Siege in Folge, aber wir kommen unten nicht weg“, so bedauerte ein VfR-Fan die aktuelle Situation.
Am Sonntag könnte sich das ändern, wenn die Fahrenbacher gegen den TSV Schwarzach ran müssen. Gelänge da ein Sieg, dann wäre der TSV auch wieder in Schlagdistanz. Allerdings sind die Fahrenbach-Fußballkenner da eher pessimistisch, denn in Schwarzach – so hört man – sieht der VfR meistens weniger gut aus. Doch auch das kann sich ja ändern. Die weiteren Partien bestreitet der VfR daheim gegen Billigheim (da ist man sicher nicht der Favorit) und final beim FC Lohrbach. Bleibt abzuwarten, wie bis dahin die Tabellenkonstellation ist.
Einen eigenen Sieg vorausgesetzt könnten die Fahrenbacher am Sonntag schon den Relegationsplatz verlassen, denn die Clubs aus Sulzbach und dem FC Mosbach treffen im direkten Duell aufeinander. Wer da nicht punktet, bei dem gehen die Warnlampen mal so richtig an. Auch ein Unentschieden bringt Mosbach und Sulzbach nicht weiter, denn Fahrenbach hat das bessere Torverhältnis. Das so oft zitierte Momentum spricht wohl eher für den TSV Sulzbach, und auch der Heimvorteil kommt der Dietrich-Elf zu Gute. Der FC Mosbach ist nämlich aktuell das schwächste Auswärtsteam der Kreisliga. Erst ein Sieg und zwei Remis durften auf fremdem Platz bejubelt werden. Bleibt der Blick auf das Restprogramm. Der FC Mosbach erwartet mittwochs den SC Oberschefflenz und bekommt es zum Saisonausklang mit dem SV Neckargerach – und zwar auswärts – zu tun. Dem SV Neckargerach könnte indes eine wichtige Rolle im Abstiegskampf zukommen, denn bevor man den FC Mosbach empfängt geht die Reise der Haselmann-Truppe nach Sulzbach. Am letzten Spieltag muss Sulzbach übrigens nach Schwarzach, wo man ja aktuell auch noch nicht ganz sicher ist.
Lohrbachs Krise zur Unzeit
Bleibt der Blick auf den FC Lohrbach, der mit seinen derzeit 29 Zählern auch noch in der gefährdeten Zone dümpelt. Dümpelt heißt es deshalb, weil die Fortuna zuletzt fünfmal in Folge verloren hat. Ob die Bayer-Elf die Abwärtsspirale stoppen kann, wird spannend. Sollte das nicht gelingen, wird es mega eng, zumal auf der Gegnerliste der Fortuna noch der SV Robern (am Samstag) und der VfR Fahrenbach am letzten Spieltag steht. Unter der Woche geht die kurze Fahrt nach Reichenbuch, und bei Derbys gibt es bekanntlich ja eigene Gesetze.
Viele Vereine wären sicher gerne in der Situation vom SV Neckargerach und dem FC Limbach, die am Sonntag ihre Kräfte messen. Beiden kann nichts mehr passieren, und so dürfen sich die Fans in beiden Lagern auf einen flotten Kick freuen. Ähnlich ist die Konstellation bei der Partie der SV Schefflenz gegen den SC Oberschefflenz. Da heißt es Vierter gegen Fünfter. Theoretisch haben beide ja sogar noch Chancen auf die Relegation, doch praktisch steht sicher die Frage „Wer ist das beste Team in der Gemeinde?“, bei diesem Klassiker im Vordergrund.