Foto: MFV - Kay Schulze

MFV II: Derby beim SV Sattelbach zum Saisonstart

Das Warten hat endlich ein Ende

Kreisliga Mosbach: Nachbarschaftsduell zwischen Sulzbach und Billigheim zum Auftakt – Favorit Diedesheim empfängt Fahrenbach

RNZ, 15.08.2024 Mosbach. (mami) Rund 16 Jahre mussten die Fans des TSV Sulzbach und die des TSV Billigheim darauf warten, bereits am Samstag ist es endlich wieder soweit: Die beiden Nachbarvereine treffen wieder einmal in einem Ligaspiel aufeinander. Einen packenderen Saisonstart hätte man sich in der Kreisliga Mosbach wohl kaum wünschen können, wenn sich die Billigheimer auf die kurze Anreise zum letztjährigen Meister der Kreisklasse A machen. Favorisiert dürften dabei die Gäste sein, die in der letzten Saison mit ihrem dritten Platz in der Abschlusstabelle einmal mehr bewiesen, dass man zu den absoluten Topteams der Liga zählt.

Beim Aufsteiger wird es primär darum gehen, sich schnell in der neuen Liga einzufinden und am Ende die Klasse zu halten. Interessant wird sein, wie die Billigheimer um Spielertrainer Kai Bauer den Abgang von Offensiv-Wirbelwind Levin Reichert (zum TSV Mudau) auffangen können. Mit Mit Florian Haag (vom MFV II) und Sebastian Bender (aus Höchstberg) bekam man zwei neue Mittelfeldspieler dazu, allerdings wird es auch auf die Verteidigung ankommen, denn die Sulzbacher Offensive kommt mit der Empfehlung von 119 Treffern in der abgelaufenen Saison, 39 davon gingen alleine auf das Konto von Luca Bucella.

Der restliche Spieltag folgt am Sonntag, wenn unter anderem der SC Oberschefflenz den SV Neckargerach empfängt. Der SCO verstärkte sich im Sommer mit Eren Tagun und „dem verlorenen Sohn“ Fabian Gruber gleich mit zwei torgefährlichen Angreifern. Gruber, der nach Stationen in Heidersbach, Reichenbuch und Zimmern zu seinem Heimatverein zurückkehrt, bringt außerdem noch jede Menge Erfahrung mit. In Neckargerach hingegen wird der Abgang von Alexander Stockmann (zum VfK Diedesheim) schmerzen. Mit zwölf Treffern und sechs Vorlagen im letzten Jahr gehörte der Mittelfeldmann zu den Leistungsträgern in der Mannschaft von Coach Horst Hasselmann. Allerdings setzte der SVN im Pokal bereits ein Ausrufezeichen, indem man den FV Elztal im Viertelfinale ausschaltete und ins Halbfinale einzog. Bereits im letzten Jahr bewiesen beide Mannschaften, dass man jeden in der Liga schlagen kann, was direkt zum Auftakt jede Menge Spannung verspricht.

Auch der FV Elztal und der FV Reichenbuch gehören zum erweiterten Favoritenkreis. Der FVE gehört qua seiner letztjährigen Teilnahme an der Landesligaqualifikation fast automatisch dazu, auch der FVR, im vergangenen Jahr Fünfter, hat sich im Sommer noch einmal verstärkt. Besonders in der Offensive gewann man an Durchschlagskraft, mit Konstantin Panagiotidis (vom TSV Billigheim), Dominik Gutjahr (vom TSV Schwarzach) und Mahdi Salari (vom SV Obrigheim) hat man drei neue Akteure im Kader, die genau wissen, wo das Tor steht. Zudem kam mit Almin Karic ein neuer, spielender Co-Trainer, der nach vier Jahren beim SV Neunkirchen reichlich Landesligaerfahrung mitbringt. Etwas ruhiger ließen es im Sommer die Elztäler angehen. Neben Spielern aus der eigenen Jugend kompensierte man den Abgang von Keeper Magjun Hoti (zum TV Reisenbach) mit Marius Walz vom SC Weisbach. Dennoch hat die Partie neben Spannung zum Saisonstart eine weitere interessante Personalie zu bieten: Marc Rothenberger, vergangene Runde noch Co-Trainer in Reichenbuch, trägt mittlerweile das Trikot des FV Elztal. Direkt zu Beginn kommt es also zu einem Wiedersehen mit den alten Bekannten.

Die traf vermutlich auch Paul Bachmann bei seinem ersten Training mit dem FC Limbach wieder. Der 28-Jährige kehrte als Spielertrainer nach Stationen in Reichenbuch und Waldbrunn zu „seiner“ Freya zurück. Prominente Unterstützung erhält der von seinem Co Simon Fertig, der auf seinen Stationen in Neckarelz und beim FV Mosbach ebenfalls zahlreiche Partien in der Landes- und Verbandsliga absolvierte. Außerdem verstärken seit dieser Saison Tim Wolloscheck und Rico Neubig (beide vom VfB Heidersbach) die Limbacher. Nicht wenige trauen der Freya deshalb in dieser Saison viel zu. Einfach wird es zum Start allerdings nicht, denn es kommt direkt zum Derby mit dem FC Lohrbach. Der spielte zwar im letzten Jahr eine desolate Rückrunde mit nur drei Siegen, zum Saisonauftakt ist der FCL allerdings traditionell stark.

Genau umgekehrt lief die Saison beim FC Mosbach, der nach nur sieben Punkten in der Hinrunde, satte 30 in der Rückrunde folgen lies und für nicht wenige am Ende überraschend souverän die Klasse hielt. Zum Saisonstart bleibt die Frage, wie gut die Mannschaft den Abgang von Spielertrainer Alexander Kreß (zum VfR Fahrenbach) wegsteckt, beziehungsweise, wie schnell der neue Coach Jonas Brezina die junge Mannschaft – sieben Spieler rücken aus der Jugend auf – auf die Kreisliga vorbereiten kann. Wichtig könnte da der Zugang von einem erfahrenen Mann wie dem 29-Jährigen Torben Insel sein, der aus Neckarelz ins Masseldorn kommt. Weniger Bewegung war beim TSV Schwarzach drin, der lediglich Dominik Gutjahr (zum FV Reichenbuch) und Mark Uriarte (zum FC Neckarzimmern) ziehen lies. Mit Gutjahr verlor man allerdings seinen besten Torjäger der letzten Saison, diese Lücke gilt es nun schnellstmöglich zu füllen.

An Torjägerqualitäten mangelt es dem SV Sattelbach sicher nicht. Markus Mackamull machte nach dem Aufstieg vor zwei Jahren in der vergangene Spielzeit da weiter, wo er aufgehört hatte und sicherte sich auch eine Liga höher die Torjägerkanone. Auch dank seiner Treffer landete die Alemannia am Ende auf einem soliden zehnten Platz. Das wird wohl auch das Ziel in diesem Jahr für die Truppe um Spielertrainer Robin Hess sein, die es zum Start mit dem FV Mosbach II zu tun bekommt. Coach Leif Haupert durfte in der Sommerpause gleich mehrere neue und junge Kräfte begrüßen, die aus der Jugend zur Landesligareserve stoßen. Dadurch dürfte auch die ohnehin schon hohe Qualität im MFV-Kader noch einmal gestiegen sein, was die Kreisstädter in den Kreis der Favoriten spülen sollte. Allerdings ist man eben auch immer abhängig, wie es personell in der ersten Mannschaft aussieht, weshalb zuverlässige Prognosen schwer sind.

Nach der buchstäblichen Rettung auf den letzten Drücker in der Relegation ist auch der SV Robern in dieser Saison wieder in der Kreisliga Mosbach vertreten. Beim SVR wünscht man sich wohl nichts sehnlicher als eine ruhige Saison, ohne die permanente Angst vor dem drohenden Abstieg. Einfach wird das sicher nicht, zumal man nach dem Karriereende von Adrian Gottelt einen Stamminnenverteidiger ersetzen muss. Ansonsten blieb der Kader weitestgehend zusammen und will beweisen, dass er das Zeug dazu hat, auch ohne Drama in letzter Minute in der Kreisliga mitzuhalten. Zum Auftakt reist man zur SV Schefflenz, wo Spielertrainer Luca Egolf zum bestehenden Kader frische Kräfte aus der Jugend dazu bekam. Dass der Mix aus jungen Leuten wie Claudio Scheuermann oder Giovanni Sicignano und erfahrenen Kräften wie Sören Winter und Kapitän Dennis Jurak funktioniert, bewies die SVS zuletzt mit ihrem 2:0-Sieg über Limbach und dem damit verbundenen Halbfinaleinzug im Kreispokal. Für den SV Robern könnte der Saisonauftakt also gleich zur ersten, echten Standortbestimmung werden.

Nimmt man den Kreispokal als Referenz, ist der VfR Fahrenbach am Sonntag in Diedesheim chancenlos, 0:7 wurde man vom VfK im Achtelfinale nach Hause geschickt. Glücklicherweise ist dem aber eben nicht so, weshalb Fahrenbachs Kicker sicher nicht als Punktelieferanten an den Neckar reisen. Einfach wird die Aufgabe wahrlich nicht, auch wenn man mit dem neuen Spielertrainer Alexander Kreß (vom FC Mosbach) noch einmal viel fußballerische Qualität hinzugewinnen konnte. Aber auch beim VfK hat sich im Sommer einiges getan. Torjäger Manuel Heck und Defensivmann Kevin Müller wanderten zu den Sportfreunden Haßmersheim ab, Keeper Nico Hammel schloss sich dem FV Mosbach an. Hammels Abgang konnte durch Denis Deter (vom MFV) kompensiert werden, die fehlenden Tore von Heck sollen nun Alexander Stockmann (vom SV Neckargerach) und Janik Bieler (vom MFV) erzielen. Außerdem lotste man David Cardal (vom FV Brühl) zurück an den Neckar. Der 32-Jährige, der unter VfK-Coach Peter Hogen bereits in Neckarelz zu zwei Regionalligaeinsätzen kam, soll künftig im Mittelfeld die Fäden ziehen. Nicht nur aufgrund der namhaften Neuzugänge sind die Diedesheimer wohl der absolute Topfavorit auf den direkten Wiederaufstieg. Doch wer weiß? Vielleicht gelingt dem VfR Fahrenbach direkt zu Beginn eine Überraschung.

<- zurück zur Startseite